Mit Herz und Hand: Zwei junge Zahnärztinnen im Einsatz für Brasiliens Kinder

In unserer neuesten Ausgabe von "Zahngeflüster" nehmen wir dich mit nach Brasilien.
Dort engagieren sich die frischgebackenen Zahnmedizinerinnen Antonia Menzel und Charlotte Mahlo in einem Hilfsprojekt.

Bevor sie in den Berufsalltag starten, wollen sie in Recife benachteiligten Kindern helfen und dabei wertvolle Erfahrungen sammeln. Antonia und Charlotte haben sich über das „Zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien e. V “ für einen Einsatz in Recife entschieden. Hier möchten sie präventive Maßnahmen fördern und das Bewusstsein für Mundgesundheit stärken. Recife hat seine Herausforderungen, aber mit unserer Hilfe und der Unterstützung von Spendern können wir einen Unterschied machen“, sagt Mahlo.

Die beiden sind noch bis Ende 30. Oktober in Recife. Mehr über die beiden und Ihr Projekt und wie du helfen kannst, erfährst du auf ihrer Instagram-Seite: @dentistas_on_tour oderdirekt per E-Mail. Jede Spende an das Zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien e. V. unterstützt ihren Einsatz und ist steuerlich abzugsfähig.

dentalkiosk.de: Beginnen wir am Anfang. Was war der Auslöser oder die Inspiration, die euch dazu veranlasst hat, diesen Hilfeeinsatz zu starten, insbesondere in einem so weit entfernten Land wie Brasilien?

Antonia und Charlotte: Die Idee entstand aus dem Wunsch heraus, vor dem Einstieg ins Berufsleben noch ein Abenteuer zu erleben. Aber es ging nicht nur darum, zu reisen. Wir wollten unsere Fähigkeiten in der Zahnmedizin nutzen, um einen Unterschied zu machen. Es war eine Chance, im Ausland zu arbeiten, dabei Spaß zu haben, viel zu lernen und gleichzeitig eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, zu wissen, dass unsere Arbeit hier nicht nur eine vorübergehende Erfahrung ist, sondern dass sie das Leben der Menschen, mit denen wir arbeiten, nachhaltig beeinflusst.

dentalkiosk.de: Das klingt wirklich beeindruckend. Aber warum gerade das zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien e.V.? Wie seid ihr darauf gestoßen?

Charlotte: Meine erste Reise nach Brasilien vor vier Jahren hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Kultur, die Menschen und die Landschaft zogen mich in ihren Bann. Als ich von der Bundeszahnärztekammer erfuhr, die verschiedene Hilfsprojekte in verschiedenen Ländern auflistet, wusste ich sofort, dass ich zurückkehren wollte. Antonia und ich entschieden uns gemeinsam für dieses spezielle Projekt, weil es uns die Möglichkeit bot, sowohl zu lernen als auch zu helfen.

dentalkiosk.de: Jeder hat bestimmte Vorstellungen und Erwartungen, wenn er sich auf eine solche Reise begibt. Wie sahen eure Erwartungen aus und wie hat die Realität diese beeinflusst?

Antonia und Charlotte: Unsere Vorstellungen von Brasilien und dem Projekt waren anfangs vielleicht etwas naiv. Wir dachten, wir würden in sehr ländlichen Gebieten arbeiten, mit begrenzten Ressourcen und Technologien. Aber die Realität hat uns positiv überrascht. Die Einrichtungen, mit denen wir arbeiten, sind moderner als erwartet, und die Unterstützung, die wir erhalten, ist überwältigend. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Fortschritt in den letzten 30 Jahren erzielt wurde, insbesondere dank der Unterstützung von Spenden und Freiwilligenarbeit.

dentalkiosk.de: Ihr habt an der Semmelweis Universität in Budapest studiert und seid nun in einem völlig anderen Umfeld. Wie unterscheiden sich die Arbeitsbedingungen hier von dem, was ihr gewohnt seid?

Antonia und Charlotte: Die Unterschiede sind beträchtlich. Hier in Brasilien haben wir andere Ausrüstungen und Systeme. Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich die Arbeit ohne Röntgen. Dies macht die Diagnose schwieriger und erfordert von uns, uns stärker auf unsere Intuition und Erfahrung zu verlassen. Aber trotz aller Unterschiede haben wir uns angepasst und viel gelernt. Es ist eine wertvolle Erfahrung, die uns in unserer zukünftigen Karriere sicherlich zugutekommen wird.

dentalkiosk.de: Bei solchen Projekten gibt es oft Ressourcenengpässe und welche Ausrüstung oder Materialien werden euch oft knapp?

Antonia und Charlotte: Zahnpasta ist ein ständiger Bedarf, da wir sie an viele Kinder verteilen. Auch wenn wir viele Spenden erhalten haben, gibt es immer noch einige Instrumente, die uns fehlen oder die nicht in bestem Zustand sind. Aber wir haben gelernt, kreativ zu sein und mit dem auszukommen, was wir haben.

dentalkiosk.de: Sicherheit ist in vielen Teilen der Welt ein Anliegen. Wie geht ihr mit dem Thema Sicherheit um?

Antonia und Charlotte: Sicherheit ist natürlich ein Thema, das uns beschäftigt. Wir haben uns jedoch an die lokalen Gegebenheiten angepasst und halten uns an bestimmte Regeln, wie z.B. nicht nach Einbruch der Dunkelheit alleine unterwegs zu sein. Bisher haben wir uns sicher und wohl gefühlt, und die lokale Gemeinschaft hat uns sehr unterstützt.

dentalkiosk.de: Ihr arbeitet eng mit Kindern zusammen, von denen viele schwierige Hintergründe haben. Wie geht ihr emotional mit solchen Fällen um?

Antonia und Charlotte:
Es ist emotional herausfordernd, besonders wenn man von den Hintergründen einiger Kinder erfährt. Aber was uns immer wieder erstaunt, ist ihre Lebensfreude und Resilienz. Trotz ihrer Umstände sind viele dieser Kinder unglaublich glücklich und lebensbejahend. Das gibt uns Hoffnung und motiviert uns, weiterzumachen.

dentalkiosk.de: Prävention und Bewusstsein für dentale Hygiene sind entscheidend. Wie fördert ihr das?

Antonia und Charlotte: Bildung ist der Schlüssel. Wir nutzen verschiedene Materialien und Methoden, um den Kindern die Bedeutung der Zahnpflege näherzubringen. Von großen Kuscheltieren, die als Demonstrationsobjekte dienen, bis hin zu Informationsmaterialien, die wir verteilen - wir tun alles, um das Bewusstsein zu schärfen.


dentalkiosk.de: Wie können Menschen, die von eurer Arbeit inspiriert sind, euch unterstützen?

Antonia und Charlotte:
Finanzielle Spenden sind immer willkommen und können direkt an die Organisation gehen. Diese Spenden helfen, die Einrichtungen zu verbessern und zukünftige Projekte zu unterstützen. Sachspenden sind ebenfalls hilfreich, insbesondere für zukünftige Freiwillige.

dentalkiosk.de: Was sind eure Hoffnungen und Erwartungen für die Zukunft, sowohl für die Kinder als auch für eure eigene berufliche Entwicklung?

Antonia und Charlotte: Wir hoffen, dass unsere Arbeit hier einen nachhaltigen Einfluss auf die Gemeinschaft hat. Persönlich hoffen wir, dass diese Erfahrung uns zu besseren Zahnärzten macht und uns hilft, in unserer Karriere empathischer und informierter zu sein.

dentalkiosk.de: Zum Abschluss, wie können Interessierte mehr über eure Reise und Erfahrungen erfahren?

Antonia und Charlotte:
Wir teilen regelmäßig Updates auf unserem Instagram- Account. Außerdem haben wir einen Newsletter, den wir wöchentlich aktualisieren.

Bei Fragen oder Anregungen können sich Interessierte gerne direkt an uns wenden. Abschluss: Ein herzliches Dankeschön an Antonia und Charlotte für dieses tiefgreifende und aufschlussreiche Interview. Ihre Geschichten sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man mit Leidenschaft und Engagement einen echten Unterschied in der Welt machen kann. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg und hoffen, dass ihre Geschichte andere dazu inspiriert, ebenfalls einen Beitrag zu leisten. Folgen könnt Ihr den beiden über Ihrer ihrer Instagram-Seite: @dentistas_on_tour oder direkt oder Webseite: https://dentistas-on-tour.jimdosite.com/

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